Du bist Schwanger und leidest unter Übelkeit?
Anstatt dich bedingungslos auf dein Baby zu freuen, ist dir teilweise körperlich elend zumute?
Ich kann dich beruhigen: Dann geht es dir genauso wie sehr vielen Schwangeren auch.
Etwa 80 Prozent der Frauen werden im ersten Trimester mit Übelkeit in der Schwangerschaft geplagt.
Und diese negativen Empfindungen können vielen Frauen die Vorfreude auf ihr Baby trüben.
Damit dir das nicht passiert und du nicht so sehr von den Schwangerschaftsbeschwerden Nr. 1 gequält wirst, habe ich diese effektiven Methoden gegen Übelkeit für dich zusammengetragen.
So kannst du diese wundervolle und innige Zeit mit deinem Baby von Anfang an in vollen Zügen genießen!
Im folgenden Artikel möchte ich dir hoch-wirkungsvolle Tipps verraten, wie du die Schwangerschaftsübelkeit überwinden kannst.
Darüber hinaus beantworte ich einige der Fragen, die unzähligen Schwangeren zum Thema Übelkeit unter den Nägeln brennen. Unter anderem ob das Ausmaß der Schwangerschaftsübelkeit etwas über das Geschlecht des Kindes verraten kann?!
Aber zuallererst möchte ich dir einen kleinen magischen Trick verraten, der wahre Wunder bewirkt 🙂
Umgang mit der Schwangerschaftsübelkeit
Liebe werdende Mutter,
zunächst einmal möchte ich dir zur Schwangerschaft(sübelkeit) gratulieren!
Nein, im Ernst. Denn auch wenn die Übelkeit im ersten Moment störend und unangenehm auf dich wirken mag, so ist sie doch ein Zeichen dafür, dass neues Leben in dir heranwächst.
Daher möchte ich dich bitten, dich mit mir auf eine psychologische Gedankenreise einzulassen. Das Zauberwort lautet Reframing.
Zauber-Wort daher, weil es wahre Magie in deinen Alltag bringen kann, wenn du diese Technik einmal beherrschst und für dich nutzen kannst.
Die Schwangerschaftsübelkeit eignet sich hierbei als Übungsobjekt, die Strategie des Reframings ist aber nicht darauf beschränkt.
Du kannst sie anwenden, wann immer dir in deinem Alltag etwas begegnet, das du im ersten Moment als störend, nervend oder anderweitig negativ bewertest.
Einführend möchte ich dir eine Anekdote von Henry Ford, dem Gründer des Automobilherstellers Ford, erzählen. Ich weiß nicht, ob sich die Geschichte wirklich (so) zugetragen hat. Sicher ist aber, dass sie die Strategie des Reframings veranschaulicht.
Ein sonst talentierter Mitarbeiter hatte eine falsche Entscheidung getroffen, die Ford einige Hunderttausend Dollar gekostet hatte. Nun musste der Mitarbeiter für diesen Fehler vor Ford Rechenschaft ablegen.
Nachdem er die Situation geschildert hatte, befürchtete er eine Kündigung und fragte: „Sie werden mich jetzt wohl entlassen, stimmt‘s?“
Daraufhin entgegnete Ford: „Machen Sie Witze? Ich habe gerade mehrere Hunderttausend Dollar in Ihre Ausbildung investiert. Ich bin mir sicher, dass sich diese Investition zukünftig für mich lohnen wird.“
Was hier so unerwartet für den Mitarbeiter passiert ist, nennt man Bedeutungsreframing.
Henry Ford hat, anstatt die Entscheidung seines Mitarbeiters als massiven Fehler oder gar als Katastrophe zu bewerten, eine andere Bedeutung bzw. einen anderen Blickwinkel auf die Situation gewählt.
Er sah sein Geld nicht als verloren an, sondern als investiert.
Nämlich in die Ausbildung seines Mitarbeiters. Denn diese teure Erfahrung würde der sonst so talentierte Mitarbeiter sicherlich nicht vergessen, sondern daraus lernen. Was ihn – nun mit diesem gerade angeeigneten Wissen ausgestattet – noch wertvoller für Henry Fords Unternehmen machte.
Ein Verhalten oder eine Situation auf diese Weise aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten, ist eine überaus wertvolle Fähigkeit. Denn sie macht uns in unserer Urteilskraft nicht nur frei und flexibel, sondern gibt uns dadurch auch die Macht über unsere Emotionen zurück.
Wir sind somit nicht mehr länger Opfer der Umstände, die uns widerfahren, sondern entscheiden mehr oder weniger eigenverantwortlich über das Gefühl von Glück und Unglück.
Wenn du diese Fähigkeit trainierst, kannst du die Bedeutung vieler Situationen für dich selber bestimmen: Situation X bedeutet nicht mehr, dass du dich Y fühlen musst.
Daher möchte ich dich bitten, es einmal mit dem Bedeutungsreframing deiner Schwangerschafts-Übelkeit zu versuchen. (Auch wenn die Übelkeit deinen (Arbeits-)Alltag erschwert und sie sich so unangenehm für dich anfühlt.)
Eine Möglichkeit hierfür besteht darin, die Übelkeit statt als störende Begleiterscheinung als Zeichen einer gesunden Schwangerschaft anzusehen!
Denn so lästig sie auch sein mag: Sie ist ein unumstößlicher Beweis dafür, dass dein Körper sich hormonell auf das in dir wachsende Leben einstellt. Um deinem Baby somit die bestmöglichen Wachstumsbedingungen zu ermöglichen.
Und zum Glück verschwinden diese unangenehmen Beschwerden in der Regel bis zum Ende des dritten Schwangerschaftsmonats bei den meisten Frauen wieder.
Da der Verlauf jedoch individuell sein kann und das Bedeutungsreframing zunächst etwas Übung braucht, was unter diesen besonderen Umständen nicht für jede Frau praktizierbar ist, habe ich diesen Artikel verfasst.
Denn manchmal empfindet die werdende Mutter die Übelkeit als derart einschränkend und unangenehm, dass sie die Freude über die Schwangerschaft überschattet.
Damit dir das nicht passiert, hoffe ich inständig, dass die sorgsam ausgewählten Tipps in diesem Artikel dir helfen können, die Übelkeit während der Schwangerschaft deutlich zu mildern.
Ab wann tritt Übelkeit in der Schwangerschaft normalerweise auf?
Fast jede Frau leidet während der ersten Wochen der Schwangerschaft unter Übelkeit (ca. 80 %), teilweise mit Erbrechen (ca. 50 %). Somit ist Übelkeit das Schwangerschaftssymptom Nummer 1.
Nicht umsonst wird daher das plötzliche Erbrechen einer Frau in Film und Fernsehen häufig als Stilmittel benutzt, um den Zuschauer darauf hinzuweisen, dass die Protagonistin – die es zu dem Zeitpunkt meist selbst noch nicht weiß – schwanger sein könnte.
Die Wahrheit ist, dass Übelkeit und Erbrechen als Symptome einer Frühschwangerschaft in den allermeisten Fällen (nämlich zu 87 %) erst NACH Ausbleiben der Regel auftreten: Also dann, wenn Frau eine Schwangerschaft bereits ahnt oder sogar positiv getestet hat.
Am häufigsten beginnt die Übelkeit, statistisch gesehen, in der Mitte der 5. Schwangerschaftswoche. Wobei dies individuell durchaus verschieden ausfallen kann.
Studien haben gezeigt, dass bei etwas mehr als der Hälfte der betroffenen Frauen die Übelkeit als so quälend erlebt wird, dass sie sich frustriert, hilflos und sogar depressiv fühlen. Das Leid ist dabei so groß, dass es erheblichen Einfluss auf den Arbeitsalltag, das soziale Kontakte und das Familienleben nimmt.
Oftmals erleben Frauen dabei die Übelkeitsschübe am Morgen als am schlimmsten. Einige Frauen leiden aber auch abends vermehrt unter Übelkeit. In meiner ersten Schwangerschaft z. B. war das der Fall, daher bin ich regelmäßig um 18 Uhr ins Bett gegangen in der Hoffnung, der Übelkeit durch den Schlaf zu entgehen.
Einige Frauen verspüren diese Übelkeit über den gesamten Tag verteilt. Andere begleitet dieses Symptom länger als nur in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft. Letzteres trifft in etwa 10 % der schwangeren Frauen.
Wenn dir also in diesem Zusammenhang auch ganz Elend zumute ist und du furchtbar leidest, dann fühle dich als Leidensgenossin vieler Schöpferinnen neuen Lebens 🙂
Typische Begleit-Symptome der Schwangerschaftsübelkeit sind vor allem:
- Würgen bis hin zum Erbrechen
- Unwohlsein in der Magengegend
- Sodbrennen
- starker Speichelfluss
- Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel und Gerüche
Verlauf der Schwangerschaftsübelkeit & Wann ist die Übelkeit in der Schwangerschaft am schlimmsten?
Auch wenn dafür KEINE allgemeingültige Regel vorliegt, lässt sich das typische Verlaufsmuster wie folgt beschreiben:
Die Übelkeit setzt meist eines Morgens plötzlich ein.
Dies ist in den allermeisten Fällen um die 5. Schwangerschaftswoche der Fall. Etwa ab der 6. Schwangerschaftswoche nehmen die Symptome deutlich zu, bis sie etwa ab der 11. Schwangerschaftswoche langsam abklingen.
Die stärkste Übelkeit verspüren Frauen meist in den Schwangerschaftswochen 7 bis 10.
Aufmerksamen Leserinnen ist sicherlich nicht entgangen, dass die Symptome plötzlich einsetzen, aber leider nur allmählich abklingen. Das heißt, sie werden zunächst immer schwächer und schwächer, bis sie gänzlich verschwinden.
Bei 90 % der Frauen sind die Symptome dann in den Schwangerschaftswochen 14 bis 16 entgültig verschwunden. Wie bereits erwähnt, kann die Übelkeit Frauen in seltenen Fällen aber über die gesamte Zeit der Schwangerschaft begleiten.
Wodurch kommt es zur Übelkeit in der Schwangerschaft?
Gänzlich geklärt ist die Ursache für Schwangerschaftsübelkeit in der Fachwelt noch nicht. Mehrere Faktoren stehen unter Verdacht und werden seit Langem diskutiert. Ich möchte dir hier gerne einen Überblick darüber geben.
Zum einen scheint die starke hormonelle Verschiebung eine Rolle zu spielen. Dabei scheint vor allem die erhöhte hCG-Konzentration mit der morgendlichen Übelkeit im Zusammenhang zu stehen.
Dafür spricht, dass der hCG-Spiegel, genauso wie das Symptom der Übelkeit, in den ersten Wochen der Schwangerschaft exponentiell zunimmt und zwischen der 8. und 10. Schwangerschaftswoche einen Höhepunkt erreicht, um dann allmählich wieder zu sinken.
Jedoch können anhand der hCG-Werte keine zuverlässigen Vorhersagen darüber getroffen werden, welche Frau Schwangerschaftsübelkeit bekommen wird und wie schwerwiegend diese sein wird.
Als weitere Erklärung wird eine evolutionäre Bedeutung in Betracht gezogen. Dabei wird vor allem darauf eingegangen, dass die Übelkeit von einer gesteigerten Geruchsempfindlichkeit begleitet wird.
Evolutionär betrachtet könnte dies die Wahrscheinlichkeit senken, dass Frauen während der Schwangerschaft verdorbene bzw. ungesunde Nahrung zu sich nehmen.
Dafür spricht: Bei vielen Frauen wird der Brechreiz in den ersten Schwangerschaftswochen durch bestimmte Gerüche ausgelöst.
Besonders häufig ist dies bei dem Geruch von Genussmitteln wie Kaffee, Zigaretten und Alkohol sowie von leicht verderblichen Lebensmitteln der Fall, wie etwa Milch, Käse, Eier, Wurst oder Fleisch.
Auch eine genetische Veranlagung, ein niedriger Blutzuckerspiegel (daher die vermehrte Morgenübelkeit!), Vitamin B Mangel, sowie sehr häufig psychische Faktoren wie Stress in der Schwangerschaft scheinen mit der Stärke der erlebten Schwangerschaftsübelkeit einher zugehen.
Zudem scheint sich Schwangerschaftsübelkeit als Symptom bei jeder weiteren Schwangerschaft tendenziell zu verstärken. Jedoch sind dies, wie bereits erwähnt, nur statistische Kennwerte und keine Regeln für den Einzelfall.
Welche Frauen leiden an Übelkeit in der Schwangerschaft?
Vielleicht fragst du dich, warum leide ich so sehr unter Schwangerschaftsübelkeit und meine Kollegin, Freundin oder Bekannte nicht?
Tatsächlich ist es so, dass Frauen unterschiedlich stark von Schwangerschaftsübelkeit betroffen zu sein scheinen.
Aber warum ist das so? Und vor allem was macht den Unterschied?
Zunächst Mal gilt es als wissenschaftlich bestätigt, das jüngere Frauen (<25 Jahre), meist stärker von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft betroffen sind.
Darüber hinaus sind Mehrlingsschwangerschaften ein Faktor, der die Wahrscheinlichkeit und Stärke der Übelkeit erhöht.
Solltest du also zwei oder sogar mehr Kinder auf einmal erwarten, so ist für dich die Wahrscheinlichkeit an Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen zu leiden, deutlich höher.
Auch bereits erlebte Fehlgeburten scheinen das Auftreten von Übelkeit in darauf folgenden Schwangerschaften zu begünstigen.
Kann Übelkeit & Erbrechen meinem Baby schaden?
So unangenehm das Würgen und Brechen auch sein mag: Zum Glück ist dies in den meisten Fällen nicht gefährlich für Mutter und Kind.
Nur in sehr seltenen Fällen, wenn Frauen sich mehrmals am Tag stark übergeben und nichts mehr bei sich behalten können, drohen eventuelle Risiken wie Dehydration (erheblicher Flüssigkeitsmangel). Dann sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Wann sollte der Arzt aufgesucht werden?
- Wenn du häufiger als drei bis vier Mal am Tag erbrichst
- Wenn du Gewicht verlierst
- Wenn dein Erbrochenes blutig ist oder wie schwarzer Kaffeesatz aussieht
- Wenn du durch das Erbrechen mehr Flüssigkeit verlierst, als du zu dir nimmst
Ein schwacher Trost: Studien konnten nachweisen, dass Übelkeit in der Schwangerschaft mit einer deutlich geringeren Abortrate in den ersten zwölf Wochen einhergeht. Sie ist sozusagen ein Zeichen dafür, dass hormonell günstige Bedingungen für das heranwachsende Baby geschaffen werden.
Dies heißt jedoch im Umkehrschluss nicht, dass ein Mangel an Übelkeit ein Anzeichen für eine drohende Fehlgeburt ist!
Schwangerschaftsübelkeit, so solltest du deinen Lebensstil anpassen
In vielen Fällen können schon kleine Anpassungen im Lebensstil große Wirkung hinsichtlich der Schwangerschaftsübelkeit zeigen.
Jedoch gilt auch hier: Was der einen Frau hilft oder gut tut, kann bei dir wirkungslos bleiben oder andersrum. Von daher ist es wichtig, dass du selbst herausfindest, was für dich funktioniert und was nicht.
Da es einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Blutzuckerspiegel und der erlebten Übelkeit zu geben scheint, ist vielen Frauen geholfen, wenn sie vor dem Zubettgehen noch was kleines Essen.
Auf diese Weise verhinderst du, dass dein Blutzuckerspiegel über die Nacht zu stark abfällt. Das kann zumindest die gefürchtete Morgenübelkeit etwas lindern.
Auch am Morgen, noch vor dem Aufstehen, hat sich ein kleiner Snack bewährt, um den Blutzuckerspiegel ansteigen zu lassen und somit die morgendliche Übelkeit abzuschwächen.
Tagsüber solltest du zudem stark auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Zum einen verliert der Körper bei häufigem Erbrechen viel Flüssigkeit. Zum anderen hilft es einigen Frauen gegen die aufsteigende Übelkeit.
Gut wäre es, wenn du etwa 30 Minuten vor und nach jeder Mahlzeit etwa ein Glas Flüssigkeit trinkst. Dabei solltest du auf Wasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen zurückgreifen.
Einige Frauen berichten, dass stilles Wasser die Übelkeit noch verstärkt. Hier haben sich kohlensäurehaltige Getränke, die etwas sauer im Geschmack sind bewährt. Saftschorlen oder Ginger Ale sind oft gut verträglich.
Manchen Frauen hilft es auch schon, wenn sie beim Trinken von Wasser einen Strohhalm verwenden 🙂
Um trotz der Schwangerschaftsübelkeit gut durch den Alltag zu kommen, ist es zudem hilfreich, wenn du deine ganz persönlichen Auslöser identifizierst und meidest.
Häufige Auslöser und Verstärker von Schwangerschaftsübelkeit
bestimmte Lebensmittel (oft Fleisch, Kaffe, stark gewürzte & scharfe Speisen, stilles Wasser)
bestimmte Gerüche (oft Fleisch, Restmüll, Zigaretten, Eier, Käse)
eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel (Dabei hat es sich bewährt, diese dann besser direkt vor dem schlafengehen einnehmen. Für viele Frauen stellt bringt die pflanzliche Alternative Floradix eine bessere Verträglichkeit mit sich.)
Hitze & Lärm
grelles oder flackerndes Licht, oder andere starke visuelle Reize
schnelle und Ruckartige Bewegungen und Positionswechsel ( z.B. das zu schnelle Aufstehen aus dem Bett oder das Anfahren und Bremsen beim Autofahren).
Tipp: Führe ein Tagebuch und mache dir Notizen über bestimmte Reize und deren Auswirkung auf dein befinden. So kannst du häufig bestimmte Auslöser oder Muster erkennen, wie sich die Übelkeit verhält. Nach und nach bekommst du dann ein Gefühl dafür, wodurch sie sich verstärkt und wann sie weniger stark ausgeprägt ist.
Dadurch gehst du deinen ganz persönlichen Auslösern auf den Grund und kannst durch die Anpassung deines Lebensstils die Übelkeit vermeiden oder zumindest reduzieren.
Kann die Stärke der Übelkeit in der Schwangerschaft ein Hinweis auf das Geschlecht des Kindes sein?
Eine alte Bauernweisheit besagt: Starke Schwangerschaftsübelkeit spricht für ein Mädchen! Aber ist das wirklich so?
Tatsächlich haben Forscher herausgefunden, dass eine starke Schwangerschaftsübelkeit mit einer höheren Östrogenkonzentration in der Schwangerschaft einhergeht. Wobei das Schwangerschaftshormon hCG, direkt nach der Empfängnis unter anderem die Östrogenproduktion anregt und zu dem Anstieg führt.
Die erste Hypothese besagt nun, dass zu dem ansteigenden Östrogen der Mutter, im Falle eines Mädchens, noch das eigene Östrogen des Babys hinzukommt. Dies würde dann den Östrogenspiegel noch weiter erhöhen und somit auch die Übelkeit verstärken.
Die zweite Hypothese geht eher davon aus, dass ein bereits vergleichsweise hoher Östrogenspiegel der Mutter, zur Zeit der Befruchtung, weibliche Samenzellen bevorteilen würde. Tritt eine Schwangerschaft nun ein, steigt der ohnehin hohe Östrogenspiegel durch das hcG noch weiter an, was nun zur stärkeren Übelkeit führe.
Wie auch so häufig im Leben, ist also auch hier die Henne & Ei Frage noch ungeklärt. Richtig ist aber, dass starke Übelkeit in der Schwangerschaft ein Anzeichen für das erwarten eines Mädchens sein KANN.
Jedoch erhöhe das Vorliegen dieses Symptoms die Wahrscheinlichkeit Mama einer Tochter zu werden statistisch von 50 Prozent auf 53 Prozent. Wenn man alle anderen Einflussfaktoren wie Vererbung, Alter der Eltern bei Empfängnis, Zeitpunkt der Zeugung etc. außer acht lassen würde.
Das heißt, auch wenn etwas an der alten Binsenweisheit dran zu sein scheint, solltest du dich natürlich nicht darauf verlassen, bei starker Übelkeit mit einem Mädchen schwanger zu sein!
10 hilfreiche Tipps bei Schwangerschaftsübelkeit
#1 Sprich mit deinem Baby
Sprich mit deinem Baby darüber und mache ihm klar, dass du es nicht dafür verantwortlich machst, dass es dir schlecht geht. Sag deinem Baby, dass es dir nicht seinetwegen schlecht geht, sondern wegen der körperlichen Veränderungen, die eine Schwangerschaft nun mal mit sich bringt. Durch meine Arbeit, weiß ich genau welch große Bedeutung in der frühen Kommunikation und Bindung zwischen Mama und Baby liegt.
#2 Lächle deinen Unmut weg
Was im ersten Moment vielleicht wie ein schlechter Scherz für dich klingen mag, ist tatsächlich ein neurowissenschaftlich bewiesener Fakt:
Unser Gehirn sorgt, wenn wir gute bzw. schlechte Laune haben, automatisch dafür, dass unsere Körperhaltung dies unserer Umwelt unmissverständlich mitteilt.
Was jedoch viele Menschen nicht wissen:Es geht auch anders herum!
Über entsprechende Rückmeldeschleifen, empfängt das Gehirn über die Nervenbahnen Informationen, welche Haltung der Körper momentan einnimmt, und kreiert auf dieser Basis das dazu passende Befinden.
Das heißt, wenn das Gesicht lächelt, dann dauert es nicht lange, und die Laune verändert sich zum Besseren. Frei nach dem Motto: „Fake it, until you make it!“
Dabei solltest du das (wenn auch zunächst nur) gekünstelte Lächeln für mindestens drei Minuten durchhalten. Noch besser wirkt das Anschauen eines lustigen Videos, das deine Lachmuskeln so richtig anregt.
#3 Nur noch heute
Das ist der Titel einer mentalen Übung, die du immer dann anwenden kannst, wenn du in Lebenslagen kommst, in denen du Kraft schöpfen musst, um durchzuhalten.
So geht‘s: Du konzentrierst dich nicht auf die lange Zeit, die du ggf. noch durchstehen musst.
Auf die Schwangerschaftsübelkeit bezogen heißt das z. B., dass du dir zwar sehnlichst das Erreichen der 16. Schwangerschaftswoche herbeiwünschst. Da zu diesem Zeitpunkt die Übelkeit in dem meisten Fällen verschwunden ist. Doch diese 16 Wochen können sich unendlich lang anfühlen!
Oftmals ist etwas Schwieriges oder Unangenehmes einfacher zu ertragen, wenn du keinen langen Zeitraum im Blick hast, sondern nur das Heute!
Und genau darauf baut diese Übung auf. Jeden Tag aufs Neue sagst du dir:
Heute werde ich die Übelkeit ertragen und achtsam annehmen können.
Nur noch heute – was morgen ist, weiß ich nicht – aber heute schaffe ich das bestimmt!
#4 Schlafen
Schlaf ist dein bester Freund, um dich ein wenig zu erholen – auch von der Übelkeit. Lass dich im Notfall krankschreiben, um die schlimmste Zeit am Morgen zu verschlafen.
#5 Kein leerer Magen
Es klingt vielleicht paradox, aber oftmals lässt die starke Übelkeit etwas nach, wenn du eine Kleinigkeit im Magen hast.
Iss also auch nur winzig kleine Mengen, wenn es sein muss. Aber dafür oft. Am besten, du isst schon VOR dem Aufstehen etwas.
Gut geeignet sind dafür Salzbrezeln, Knäckebrot, Mandeln oder Zwieback, die neben deinem Bett liegen und an denen du morgens nach dem Aufwachen gaaanz langsam knabbern kannst.
#6 Kräutertees oder Ingwer
Ingwer kannst du als Tee auch mit etwas Zitrone und Honig aufpeppen, solltest du den Geschmack nicht mögen. Ansonsten kaue einfach auf einem kleinen Stück herum.
Übrigens: In geringen Mengen ist Ingwer in der frühen Schwangerschaft unbedenklich. Später sollte er wegen seiner wehenfördernden Eigenschaften eher vermieden werden.
Als Kräutertee kann ich den Schwangerschaftstee von Stadelmann empfehlen.
Sowohl der Ingwer als auch Kräutertees sollen starke Übelkeit mildern.
#7 Aromatherapie
Bestimmte Düfte helfen ebenfalls gegen Übelkeit. Zitrusdüfte und Minzöl haben sich bewährt. Entweder du riechst direkt an dem kleinen Fläschchen oder du nutzt eine Duftlampe. Für unterwegs empfiehlt es sich, das Öl in ein Taschentuch zu träufeln.
#8 Akupressur
Als wirksam hat sich darüber hinaus die Akupressur erwiesen. Dafür stimulierst du den sog. Kei-Nuan-Punkt am Handgelenk. Dieser findet sich drei Fingerbreiten unter der Handgelenksbeugefalte zwischen den beiden tastbaren Sehnen auf der Innenseite des Unterarms.
Drücken und Massieren des Punktes mehrmals am Tag hilft auf beiden Seiten! Für besonders praktisch halte ich spezielle Akupressur-Armbänder aus der Apotheke, die gezielt diesen Punkt stimulieren.
#9 Akkupunktur
Sehr wirksam ist auch Akupunktur, gerade bei starken Beschwerden. Leider ist dies eine Selbstzahler-Leistung. Die Kosten werden also nicht von den Krankenkassen übernommen. Wenn du Glück hast, beherrscht aber auch deine betreuende Hebamme Akupunktur.
#10 Medikamente
Vorab: Von Eigenmedikation rate ich dringend ab. Selbst wenn gefühlte 10.000 werdende Mütter in irgendwelchen Foren von ihren Erfahrungen mit Medikamenten schreiben oder man sich Medikamente „ergoogelt“.
Ebenso werde ich keine Empfehlungen die Medikation betreffend aussprechen, weil ich schlichtweg nicht über die fachliche Expertise verfüge.
Mein Tipp: Sprich mit deinem behandelnden Arzt und wäge eine medikamentöse Behandlung gründlich ab. Eine klare, wissenschaftlich belegte Wirkung hat hoch dosiertes Vitamin B6, darauf kannst du deinen behandelnden Arzt gern ansprechen.
Auf der Webseite www.embryotox.de kannst du übrigens sämtliche Arzneimittel dahingehend prüfen, ob sie für die Schwangerschaft und Stillzeit geeignet sind.
Häufige Fragen zur Schwangerschaftsübelkeit
Ist jeder Frau in der Schwangerschaft übel?
Nein, nicht jede Frau ist von Übelkeit in der Schwangerschaft betroffen. Aber vier von fünf Frauen leiden in der Schwangerschaft zumindest zeitweise unter Übelkeit. Vier von zehn schwangeren Frauen leiden nicht nur unter Übelkeit, sondern müssen sich auch übergeben.
Mir ist nicht nur am Morgen übel, ist das normal?
JA! Der Begriff Morgenübelkeit ist zwar sehr weit verbreitet, aber bei vielen Frauen kommt die Übelkeit und der Brechreiz auch über den Tag verteilt vor. Einige wenige Frauen berichten sogar von einem dauerhaften Gefühl des Unwohlseins in den ersten Schwangerschaftswochen.
Wann verschwindet die Schwangerschaftsübelkeit?
Bei den meisten Frauen lässt die Schwangerschaftsübelkeit ab etwa der 11 Schwangerschaftswoche langsam nach. Bis sie meist zwischen der 14. und 16. Schwangerschaftswoche gänzlich verschwindet. Bei einer kleinen Gruppe von Frauen (etwa 10 %) bleiben die Symptome jedoch die gesamte Schwangerschaft über bestehen.
Übelkeit in der Schwangerschaft, was tun bei der Arbeit?
Viele Frauen leiden zumeist in den ersten Monaten der Schwangerschaft unter starker Übelkeit. Oft also gerade dann, wenn sie es eigentlich noch niemanden sagen wollen.
Hier schaffen entweder viele bereit gelegte Ausreden Abhilfe, wie: „Ich mache gerade eine Gesundheitskur und trinke deshalb keinen Kaffee mehr.“
Oder aber man lässt sich für einige Zeit Krankschreiben, wenn es ganz schlimm wird und der Arbeitsalltag durch die Beschwerden nicht mehr zu schaffen ist.
Falls möglich, ist ein kurzfristig genommener Urlaub auch eine gute Idee. Dies schafft zusätzlich Ruhe und Entspannung für die werdende Mama.
Wie oft ist Erbrechen in der Schwangerschaft normal?
Ärzte gehen davon aus, dass das erbrechen ein bis drei Mal am Tag unproblematisch sei. Muss sich eine Frau aber häufiger als fünfmal täglich übergeben, dann spricht man von einer Hyperemesis gravidarum.
In diesem Fall ist eine ärztliche Behandlung notwendig, da sowohl die Mutter als auch das Kind Gefahr laufen nicht mehr ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt zu werden.
Wenn du also schwanger bist und über zwei Tage, mehr als fünf Mal am Tag erbrechen musst, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Fazit:
Wie du siehst begleitet Schwangerschaftsübelkeit fast jede werdende Mama über eine bestimmte Zeit hinweg. Es ist nun mal die Schwangerschaftsbeschwerde Nummer 1.
Versuche deinen Fokus zu ändern und erinnere dich jeden Tag daran, dass die Übelkeit ein normales Symptom dieser ganz besonderen Zeit ist. Ja, dass sie sogar ein guter Hinweis dafür ist, dass es deinem Baby so richtig gut geht und es sich in deinem Bauch bequem gemacht hat!
Die Schwangerschaftsübelkeit wird von selbst wieder verschwinden. Zumeist in der 16. Schwangerschaftswoche sollte sie der Vergangenheit angehören.
Spätestens aber nach der Geburt, wenn du dein bezauberndes Baby im Arm hältst, ist sie dann zu 100% vorbei und vergessen!
Dennoch möchte ich dir nahelegen diese Tipps einmal auszuprobieren, um die Schwangerschaftsübelkeit für dich erträglicher zu machen.
Denn über die Nabelschnur erhält dein Baby nicht nur alle lebensnotwendigen Nährstoffe, sondern es hat über Hormone und Botenstoffe auch einen direkten Zugang zu deiner Gefühlswelt.
So entgeht es ihm nicht, ob du glücklich und ausgelassen bist, oder doch eher belastet und genervt.
Was du noch weiteres tun kannst, damit es deinem Baby im Bauch so richtig gut geht und es sich gesehen, angenommen und geborgen fühlt, möchte ich dir in meinem kostenlosen Online Workshop “Achtsame Bindung von Anfang an” gerne zeigen.
Er bietet dir viele faszinierende Möglichkeiten schon jetzt in einen aktiven Austausch mit deinem Baby zu kommen. So stärkst du mit einfachen und natürlichen Ritualen und Übungen eure Bindung Tag für Tag.