Was erlebt, denkt und fühlt mein Baby eigentlich in meinem Bauch? Diese und ähnliche Fragen stellen sich viele Frauen in ihrer Schwangerschaft. Vielleicht auch du und bist so auf die Bindungsanalyse aufmerksam geworden?
Soviel vornweg: Babys sind von Anfang an fühlende Wesen mit einem tiefen Bedürfnis nach Kontakt Austausch und Nähe. Und das nicht erst nach der Geburt!
Ein ungeborenes Kind nimmt die Umwelt mit all seinen 5 Sinnen war. Es speichert auf diese Weise die allerersten (Gefühls-) Erfahrungen ab, die es bereist vor der Geburt macht.
Diese werden im Gehirn des Babys quasi als emotionale Muster abgelegt und sind für das gesamte weitere Leben bedeutsam. Am stärksten wirken dabei, vor, wie auch nach der Geburt, emotionale Beziehungserfahrungen. Auch das ungeborene Baby möchte gewollt, gesehen, geliebt und geschützt werden!
Daher ist es wichtig sich mit dem Baby bereits vor der Geburt zu beschäftigen und mit ihm in einen Dialog und innigen Kontakt zu gehen.
Dabei gibt es eine ganz besondere Methode der Schwangerschaftsbegleitung die eine ganz intensive Verbindung zwischen Mama und Baby ermöglicht und fördert! Diese möchte ich dir hier vorstellen, damit auch deine Schwangerschaft zur wundersamsten Reise deines Lebens werden kann! (Und darum habe ich auch die Bindungsmanufaktur gegründet).
Wie genau der vorgeburtliche Dialog zwischen Mama und Baby entsteht, was alles in den begleiteten Kontakt-Sitzungen erlebt werden kann und welche riesigen Vorteile diese Art der vorgeburtlichen Bindungsförderung für Mama und Baby mit sich bringt habe, ich im folgendem für dich zusammengetragen.
Du erfährst zudem wie diese innige Form der vorgeburtlichen Beziehung sich positiv auf die Geburtserfahrung auswirkt und sanfte, selbstbestimmte und natürliche Geburten fördert!
Aber zunächst möchte ich dir erklären, was genau es mit der Bindungsanalyse auf sich hat und warum sie so etwas unglaublich Besonderes ist...
Was ist die Bindungsanalyse in der Schwangerschaft?
Die Bindungsanalyse ist eine ganz besondere Form der Schwangerschaftsbegleitung. Sie fokussiert, anders als die gängigen Vorsorgeuntersuchungen, nicht die körperlich-biologische Entwicklung der Schwangerschaft bei Mama und Baby, sondern den emotionalen Kontakt zwischen den beiden.
Eine Schwangerschaft wird dabei als ein ganzheitlicher Prozess des Wachstums gesehen.
Denn in den 9 Monaten der Schwangerschaft wächst und entwickelt sich das Baby und auch die Mama ebenso psychisch, seelisch und emotional. Persönlichkeit und Geist des Babys formen sich dabei lange bevor es zur Welt kommt.
Die Bindungsanalyse fördert daher, schon vor der Geburt, einen tiefen und innigen Kontakt zwischen Mutter und Baby. Als Schwangere bekommt man dadurch die Möglichkeit das Baby im Bauch in seiner ganzen Einzigartigkeit kennen zu lernen und mit ihm in Kontakt zu treten. Und aus diesen vielen Kontaktaufnahmen kann nach und nach eine tiefe Beziehung wachsen.
Viele Schwangere kennen die große Bedeutung von Bonding nach der Geburt und wissen wie wichtig diese ersten Interaktionen zwischen Mutter und Baby für die Beziehungsqualität und das spätere Leben des Kindes sind.
Bei der Bindungsanalyse sprechen wir quasi von einem vorgeburtlichen Bonding. Also einer ganz frühen Bindungserfahrung, von Anfang an.
Durch dieses Kontaktangebot und die innige Zuwendung in der Schwangerschaft fühlt sich das Baby von Beginn an wahrgenommen, gesehen und gewollt. So kann es, unter diesen idealen emotionalen Bedingungen, seine Persönlichkeit, Selbstwert und Urvertrauen entwickeln.
Dies bietet einen optimalen Grundstein für den Lebens-Start. Und es bereitet die Mama und das Baby gemeinsam, in Verbundenheit und Vertrauen, auf eine intuitive und selbstbestimmte Geburt hin.
Denn wie jede andere Aufgabe, die wir nur im Teamwork meistern müssen, gelingt die Zusammenarbeit besser, je mehr man sich kennt, vertraut und ohne Worte versteht.
In den wöchentlichen Babystunden wird die Schwangere dabei von der Bindungsanalytikerin begleitet Kontakt zu ihrem ungeborenem Baby aufzunehmen und in einen echten Dialog und Austausch mit ihm zu treten.
Wie genau das funktioniert und abläuft möchte ich dir in diesem Artikel später noch ausführlich erklären.
Aber mittlerweile ist diese besondere Form der Schwangerschaftsbegleitung mittels Bindungsanalyse auch medial angekommen. Der ORF drehte eine 7-minütigen Beitrag zu diesem Thema welcher in der TV-Mediathek angesehen werden kann.
(Bitte scrolle nach dem klick auf den Link zum entsprechendem Beitrag runter)
Geschichte und Entstehung der Bindungsanalyse
In den frühen 1990er Jahren beobachtete der ungarische Psychoanalytiker Jenö Raffai, bei seiner klinischen Arbeit mit schizophrenen Jugendlichen, wie wichtig die vorgeburtliche Zeit für die spätere Entwicklung eines Menschen sein kann.
Dabei erkannte er nämlich, in seinen therapeutischen Einzelfällen, dass viele psychotischen Störungen in der Jugend ihre Wurzeln in pränatalen, also vorgeburtlichen Bindungsproblemen zwischen Mama und Baby haben.
Daraufhin entwickelte er mit seinem damaligen Lehranalytiker György Hidas die Bindungsanalyse, als Form des pränatalen Dialogs. Zunächst als Präventionsmethode, für spätere psychische Störungen der Kinder, bei stark belasteten Schwangeren.
Schnell wurde aber klar wie viel unendliches Potenzial für die Verbesserung und Förderung einen besonderen Mutter-Kind-Bindung vor der Geburt in dieser einzigartigen Methode liegt. Und, dass alle Frauen und ungeborenen Babys von dieser besonderen Nähe profitieren können.
Denn es zeigte sich, bei über 3000 von Jenö Raffai bindungsanalytisch begleiteten
Schwangeren folgndes:
Diese besondere Form der regelmäßigen Zuwendung und der Kontaktaufnahme wirkt nicht nur präventiv bei Problemen und schwierigen Umständen während der Schwangerschaft, sondern beeinflusst und fördert die emotionale und psychische Entwicklung jedes Babys positiv.
Zudem gab es auch positive Wirkungen auf den Verlauf der Geburt und auf die Mutter Kind Beziehung nach der Geburt.
Da es bis heute keine vergleichbare Methode im deutschsprachigem raum gibt die vorgeburtliche Mutter-Kind-Bindung auf diese Weise zu stärken, brachte der Pränatalpsychologe und Psychoanalytiker Ludwig Janus die Bindungsanalyse 2006 nach Deutschland.
Wie ist der Ablauf und was passiert dabei?
Der beste Zeitpunkt mit der Bindungsanalyse zu beginnen ist nach Ablauf des ersten Trimesters. Also nach Abschluss der 12 Schwangerschaftswoche. Ein einstieg ist aber zu jedem Zeitpunkt (bis etwa zur 25 SSW, idealer Weise aber vor der 20 SSW) noch möglich.
In besonderen Einzelfällen, z.B. nach einer langen Kinderwunschzeit oder bei vorangegangenen Fehlgeburten kann auch ein Einstieg in der frühen Schwangerschaft sinnvoll sein.
Der erste Termin findet meistens in Form einer Doppelsitzung statt und dient der ausführlichen Anamneseerhebung. Das bedeutet, dass die werdende Mama und die Bindungsanalytikerin sich gut kennen lernen und alle wichtigen (Bindungs-)Details aus dem Leben der Schwangeren besprechen.
Dabei geht es vor allem, um eine erste biographisch-emotionale Einschätzung, rund um die Themen Mutterschaft, Frau-Sein, Eltern-Kind-Beziehung, Liebesbeziehungen und Bindungsqualutäten. Aber auch die aktuelle Lebenssituation, Partnerschaft und das soziale Umfeld werden genau besprochen.
Dies dient einer möglichen Fokussierung der kommenden Baby-Arbeit und um gemeinsam mit der Bindungsanalytikerin den Roten-Faden bzgl. der eigenen bindungsrelevanten Themen zu spinnen.
Danach folgen die sogenannten Babystunden. Diese finden meist wöchentlich statt, in 50 minütigen Sitzungen.
Die ersten Minuten zu Anfang einer jeden Babystunde, werden dazu genutzt der Schwangeren einen Raum für aktuelle Ereignisse, Befindlichkeiten und Emotionen zu öffnen. Hier findet alles seinen Platz, was die Schwangere zur Zeit im Zusammenhang mit der Schwangerschaft, aber auch darüber hinaus, emotional und geistig bewegt.
Im Zentrum der Babystunden steht jedoch immer die besondere Begegnung mit dem ungeborenen Baby. Hierbei soll die bereits bestehende Bindung zum Baby vertieft und gestärkt werden.
Dafür wird die werdende Mama in einen Zustand der Tiefen-Entspannung versetzt und angeleitet mit ihrem Baby in einen inneren Austausch und Dialog zu gehen.
Diese besondere hypnotische Einstimmung schafft die Möglichkeit die Signale und Botschaften vom ungeborenen Kind wahrzunehmen und auf diese zu reagieren.
Im inneren, seelischen Raum kann so ein Dialog ziwschen Mama und Baby entstehen.
Die begleitende Bindungsanalytikerin unterstützt dabei die Kontaktaufnahme und den Austausch. Dies geschieht unter anderem durch vorangegangene Anregungen, was dem Baby mitgeteilt werden kann/soll, Unterstützung bei eventuellen Kontaktproblemen oder Blockaden, oder durch nachfolgende Interpretationen des Wahrgenommenen und Erlebten.
Auch gibt es die Möglichkeit, dass der werdende Vater, nach Wunsch, an den Babysitzungen teilnehmen kann, um das Baby bereits vorgeburtlich kennen zu lernen und die Bindung wachsen zu lassen.
Nach etwa 10 bis 15 so ablaufenden Babysitzungen beginnt dann, um die 37 SSW herum, die Abschlussphase der Bindungsanalyse.
In diesen, so genannten “Geburtsvorbereitenden Sitzungen” geht es darum, dass Mama und Baby den emotionalen Raum bekommen, sich von der Zeit der Schwangerschaft zu verabschieden.
Die Abschlussphase umfasst
Die mentale Vorbereitung auf die körperliche Trennung bei der Geburt für Mama UND Baby
+
Einstimmung auf den Abschied von der besonderen geistigen und emotionalen Verbundenheit, als man sich einen gemeinsamen
Er-Lebensraum teilte
+
Emotionale und geistige Vorbereitung & Ermutigung des Babys für den Übergang zwischen zwei Welten inkl. all der zu erwartenden Veränderungen wie Schwerkraft, Lichtverhältnisse, Lautstärke, Temperaturwechsel, Hunger und Müdigkeit
Ziel ist es aber auch mögliche Ängste und Blockaden des Babys und der Mama können so erkannt, benannt und verarbeitet werden.
Denn wenn Mama und Baby sich emotional und geistig auf die bevorstehende Ent-Bindung einlassen, kann der körperliche Geburtsvorgang intuitiv und frei von emotionalen Blockaden ablaufen.
Wie funktioniert der innere Dialog
Viele Frauen, die das erste Mal von der Bindungsanalyse hören bzw. lesen sind zu Anfang skeptisch oder zumindest irritiert. Es stellt sich häufig die Frage wie und auf welche Weise der innere Dialog zwiswschen Mama und Baby stattfindet.
In diesem Abschnitt werde ich versuchen dies so gute es geht zu erklären und etwas greifbarer zu machen. Aber so wirklich verstehen kann Frau es wohl letztendlich nur, wenn sie es selbst erlebt und gefühlt hat.
Die Kontaktaufnahme zwischen Mama und Baby findet in einer Art hypnotischen Trancezustand statt. Dabei wird die Schwangere in einer geführten Meditation in eine Tiefenentspannung versetzt und auf eine Phantasiereise nach Innen in die eigene Gebärmutter, zu ihrem ungeborenem Baby, geschickt.
Der Trancezusatnd in Hypnose wird so zum Kommunikationsfenster nach Innen und der Dialog findet über verschiedene Kanäle statt .
In diesem hoch sensibelen Zustand bekommt die werdende Mutter nun Gefühle, Körperreaktionen, Phantasien, Gedanken, Farben oder auch klare Bilder, die sie zu ihrem ungeborenem Kind führen. Manchmal entstehen so auch ganze innerlich gesprochene Dialoge.
Wie genau und warum das möglich ist? Dafür gibt es aktuell zwei Erklärungsansätze:
Spirituell betrachtet entsteht hier ein gemeinsamer innerer, unbewusster Seelenraum zwischen Mama und Baby auf dem nun ein intuitiver Austausch möglich ist.
Es treffen sich sozusagen, wie in einer Art Traumreise, zwei Unterbewusstseine. Das der Schwangeren und das des ungeborenen Babys.
Der Geist des Babys besteht genau genommen in dieser vorgeburtlichen Lebensphase nur aus einem Unterbewusstsein und es braucht somit, anders als die Mutter, keine Tranceeinleitung.
Das Hirn eines ungeborenen Kindes bis zum Alter von etwa zwei Jahren funktioniert nämlich, laut der aktuellen Forschung, hauptsächlich im niedriegsten Frequenzbereich von 0,5 bis 4 Zyklen pro Sekunde (Hertz).
Dieser Frequnzbereich wird als Delta Wellen bezeichnet und entspricht im erwachsenen Alter der Tiefschlafphase, dem Unbewussten oder Zuständen des spirituell Erwachten globalen Bewusstseins.
Das erklärt auch, warum wir als Erwachsene meist keine bewussten Erinnerungen an unsere erste Lebenszeit haben. Denn zu dieser Zeit verfügten wir noch über kein “richtiges Bewusstsein” welches mit einem Erinnerungsmechanismus inklusive späterer bewusster Zugriffsmöglichkeiten ausgestattet war.
Als zweites, mehr nüchternes und wissenschaftliches Erklärungsmodell für den inneren Dialog, kann die Spiegelneuronentheorie herangezogen werden.
Das Gehirn kann durch die Resonaz zwischen den Spigelneuronen zweier Menschen ein intuitives, spontanes Kommunizieren und Verstehen auslösen. Dabei funktioniert der intuitive empathische Austausch zwischen zwei Individuen je besser, desto ähnlicher und näher sie sich sind.
Und man kann und wird einem Menschen zweifelsohne nie näher sein, als wenn man im selben Körper zu Hause ist.
Daher findet die intuitive Kommunikation, die zwischen einer Mutter und ihren Kindern meist sowieso am stärksten Ausgeprägt ist, in der Zeit der Schwangerschaft ihren Höhepunkt.
So oder so, sind aber viele Schwangere zu Beginn der Babystunden oftmals unsicher, ob die auftauchenden Empfindungen, Worte oder Bilder wirklich vom Baby kommen, oder aber die eigenen sind.
Je öfter man jedoch in diesen Zustand kommt und ein Austausch stattfindet, desto klarer wird auch die Kommunikation und die Unsicherheit verfliegt.
Dabei kann dies, als Training der inneren Präsenz oder auch als Schulung der eigenen Intuition verstanden werden.
Je häufiger wir unsere Aufmerksamkeit nach Innen richten, desto mehr Gefühl entwickeln wir für unsere eigene innere Stimme und können darüber in Abgrenzung auch die “Stimme des Babys” genauer zuordnen.
Durch die wiederholte Übung gelingt es somit auch immer besser das gefühlte, gesehene und wahrgenommene zu verstehen und zu deuten.
Über diese Art des konkreten Austausches festigt sich auch die Beziehung und Bindung von Babystunde zu Babystunde. Die Beziehung wird dadurch quasi auf eine andere Ebene gehoben, weil die Kommunikation sehr klar und eindeutig wird.
Oftmals finden ganze innere Gespräche zwischen Mutter und Baby statt.
Und ich habe schon oft erlebt, dass viele Schwangeren über das globale Verständniss, die Kompetenz und das wache Bewusstsein ihres Babys erstaunt und gerührt waren.
Häufig können auch Komplikationen und Schwierrigkeiten in der Schwangerschaft wie z.B. eine Beckenendlage besprochen, verstanden und aufgelöst werden.
Denn nicht zu selten befindet sich das Baby etwa aufgrund einer emotionalen Blockade im Sitzstreik, weil es sich z.B. unter Druck gesetzt fühlt oder aber emotional noch nicht breit für die Ent-bindung bei der Geburt ist und diese so vermeiden möchte.
Durch diese Art des direkten Austausches, kann die werdende Mutter auf die eigenen unbewussten Blockaden oder die Ängste ihres Babys eingehen und diese gemeinsam und einfühlsam auflösen.
Die Bindungsanalytikerin dient hierbei als kompetente Begleiterin, die dabei hilft, die eigenen Schatten und blinden Flecke zu erkennen, um die so unbewusst wirkenden Prozesse, integrativ aufzulösen.
Das hat schon bei vielen Schwangerschaftskomplikationen geholfen und nicht selten Schwierrigkeiten und Probleme bei der Geburt, aufgrund emotionaler Blockaden, verhindern können.
Die Babystunden dienen aber auch dazu, dass die Schwangere sich schon sehr früh als Mama ihres ungeborenen Babys begreift. Sie kann dadurch nicht nur schneller von der Tochter ihrer Mutter zur Mutter ihres eigenen Kindes heranreifen, sondern ihre ganz eigene Mutterrolle auch intuitiv finden. Und das schon vor der Geburt.
Das und die so innig gewachsene Beziehung zwischen dem Mutter-Kind-Paar ermöglicht auch einen viel enspannteren Start in das neue Leben nach der Geburt.
Denn dadurch, dass Mama und Baby sich durch die Kontaktsitzungen während der Schwangerschaft bereits so gut kennen, fällt es der Mutter auch nach der Geburt leichter ganz intuitiv auf die Bedürfnisse ihres Babys einzugehen.
Heute weiß man zudem, dass eben dieses, so intensive Wahrgenommen-Werden, während der Schwangerschaft, auch das Urvertrauen des Babys wachsen lässt.
Und ihm durch das Angebot zum Dialog die Möglichkeit gibt sich selbst, in Abgrenzung zur Mutter, als eigene Persönlichkeit wahrzunehmen.
In diesem geschützten Rahmen, kann das Baby in der Schwangerschaft, bis zur Geburt, nicht nur körperlich, sondern auch emotional und seelisch wachsen.
Bindungsanalyse: Was sind die Kosten?
Leider ist Bindungsanalyse keine Leistung der Krankenkassen. Da sie sowohl von Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzten, Heilpraktikern als auch von Hebammen angeboten wird gibt es unterschiedliche Preise.
Als Selbstzahler muss man in etwa 50€ bis 120€ je Sitzung einplanen. Die Sitzungen finden regulär einmal wöchentlich statt, können aber auch, z.B. zur finanziellen Entlastung, auf alle zwei Wochen gestreckt werden.
Die letzten Geburtsvorbereitenden Sitzungen für Mama und Baby sind dann nochmal frequentierter und belaufen sich auf 5-9 Sitzungen in 14 Tagen. Diese Enden üblicherweise 2 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin.
Eine kleine Beispielrechnung, damit du ein Gefühl für den Preis bekommst gehe ich aber gerne mit dir durch:
Gehen wir davon aus du beginnst die Bindungsalayse wie angeraten in der 17 SSW und es finden wöchentlich Sitzungen bis zur 36 SSW statt. Danach gibt es noch durchschnittlich 6 Geburtsvorbereitende Sitzungen und eine 120 Minütige Erstanamnese, die du einplanen musst.
Bei einem Honorar von 50€ je Sitzung würde dich eine Schwangerschaftsbegleitung mittels Bindungsanalyse also insgesamt etwa 1.400 € kosten
(1 x 100€ (Erstanamnese) + 20 x 50€ (Kontaktsitzungen) + 6 x 50€ (Geburtsvorbereitung) = 1.400€)
Bei einem Honorar von 120€ wären das dann etwa 3.100€ insgesamt
Solltest du jedoch nur alle 2 Wochen eine Sitzung vereinbaren oder später mit der Bindungsanalyse beginnen, kann der Preis nochmal stark nach unten variieren.
Was die Konditione angeht sprichst du also am besten direkt mit dem Bindungsanalytiker deiner Wahl.
Auf den ersten Blick scheint eine Schwangerschaftsbegleitung mittels Bindungsanalyse also keine günstige Sache zu sein. Aber wenn du den Preis auf Monate runterrechnest liegst du bei durchschnittich 233€ pro Monat.
(Gerechnet auf 9 Monate Schwangerschaft bei einem durchschnittlichen Preis von 2100€ für die gesamte Begleitung)
* Tipp : Hier erfährst du bei Focus-Online wie du mit einfachen alltäglichen Veränderungen durchschnittlich 200€ im Monat sparen kannst. Dieses Ersparnis kannst du ja eventuell gleich für die Bindungsanalyse in deiner Schwangerschaft einplanen 🙂
* Dies ist natürlich nur ein halb ernst gemeinter Tipp von mir. Ich verstehe natürlich, dass die Bindungsanalyse, so viel Mehrwert sie für Mama und Baby auch mit sich bringt, eine kostspieliege Angelegenheit darstellt, die so manchen Geldbeutel übersteigen dürfte. Jegliche finaziellen Engpässe nehme ich natürlich sehr ernst und möchte diese hiermit keinesfalls verharmlosen. Auch möchte ich mit dem Tipp niemandem zu Nahe treten und entschuldige mich im Vorraus, sollte ich dies getan haben.
Für wen eignet sich die Schwangerschaftsbegleitung mit der Bindungsanalyse?
Die Bindungsanalyse eignet sich im Grunde für jede Schwangere, die ihr Baby auf eine ganz neue und besondere Weise schon vor der Geburt kennenlernen möchte.
Eine weitere Motivation ist es oft, sich gemeinsam mit dem Baby auf eine sanfte und natürliche Geburt in Zusammenarbeit vorzubereiten und leichter in die neue Mutterrolle hineinzufinden.
Besonders empfehlenswert ist diese intensive Form der Begleitung bei belastenden Erlebnissen in oder auch vor der Schwangerschaft:
Zum Beispiel:
Erkenntnisse aus der Pränatalpsychologie: Wie die Schwangerschaft das Wesen eines Kindes prägt
Bis vor wenigen Jahren dachten selbst die Experten, dass die psychologische Entwicklung eines Menschen erst mit seiner Geburt einsetze.
Heute wissen wir, dass die ersten 9 Monate im Mutterleib und die Erfahrungen die ein Baby vorgeburtlich macht, essentielle Bedeutung für sein späteres Leben haben.
Wie stark ein Baby davon profitiert, wenn wir uns ihm bereits vor der Geburt liebevoll und bewusst zuwenden, zeigen zahlreiche Erkenntnisse aus der neuen pränatalpsychologischen Forschung.
Es gibt viele Studien die z.B. belegen, dass es einen positiven Zusammenhang zwischen der Stärke der pränatalen Bindung und einer positiven und wertschätzenden Eltern-Kind-Beziehung auf Augenhöhe in der späteren Kindheit gibt.
Darüber hinaus liefert uns die pränatale Forschung auch erstaunliche Einblicke in die Kompetenzen und Fähigkeiten ungeborener Kinder. In Studien zeigte sich zum Beispiel, dass Babys im Mutterleib bereits sehr viel von der Welt draußen mitbekommen und darauf reagieren.
Bei lauten Geräuschen etwa zucken sie zusammen und wenn die werdende Mutter ihren Bach streichelt kuscheln sie sich schmiegsam durch die Bauchdecke hindurch an die Hand.
Ein Baby im Mutterleib kann aber nicht nur wahrnehmen, was rundherum passiert. Es lernt auch nachhaltig daraus. Forscher konnten in Untersuchungen beweisen, dass Neugeborene sich an ihre zeit im Mutterleib erinnern können.
Sie erkennen z.B. Musikstücke wieder, die die Mutter während der Schwangerschaft häufig gehört hat und lassen sich dadurch nach der Geburt schneller beruhigen.
Es existiert aber auch eine bio-chemische Verbindung zwischen der Mama und dem Baby, über die das Baby etwas von der Umwelt mitbekommt.
So konnte in Untersuchungen gezeigt werden, dass das Ungeborene in Experimenten nicht nur bei lauten Geräuschen zusammenzuckte, sondern auch dann, wenn die Schwangere in einem experimentellen Ablauf gleich ein lautes Geräusch erwartete.
Diese Reaktionen geben uns Aufschluss darüber, wie stark ein ungeborenes Baby in die Gefühlswelt seiner Mutter eingebettet ist. Wir können davon ausgehen, dass es so quasi den gesamten Alltag miterlebt und mitfühlt und sich so ein Bild von der Welt hier draußen macht.
Im Verlauf der Entwicklung, passt sich das Ungeborene durch diese aus den Rückmeldungen der Mutter entstandenen Erwartungen, über Gen-Expression bestmöglich an seine Umwelt an. Das heißt, dass die Natur aus einem zur Verfügung stehendem Genpool diejenigen Gene auswählt und aktiviert, von denen sie glaubt, dass sie einen Überlebensvorteil durch bestmögliche Anpassung schaffen.
Vieles was wir in der Persönlichkeit eines Neugeborenen früher als angeboren und genetisch erworben erachtet haben, sehen wir heute als erfahrungs-gesteuert und gelernt. Und die Lernerfahrungen die ein Baby bis zur Geburt macht bietet laut Hirnforschern die Grundlage dafür, was es später im Leben noch lernen wird.
Warum aber sind diese allerersten Erfahrungen so wichtig?
Die Antwort darauf lautet: Alles was ein Baby im Mutterleib erfährt und erlebt, bestimmt die Verschaltungen, die die Nervenzellen im Gehirn des Ungeborenen bilden. Und wir wissen heute, das die frühen emotionalen Bindungs-Erfahrungen diejenigen sind, die sich am tiefsten einprägen.
Wir wissen zudem, dass das Hirn eines Menschen vorgeburtlich bis zum zweiten Lebensjahr im niedrigsten Frequenzbereich von 0,5 bis 4 Zyklen pro Sekunde (Hertz) funktioniert.
Diese sogenannten Delta-Wellen entsprechen bei Erwachsenen der Hirn-Aktivität während der Tiefschlafphase und sind mit unserem Unterbewusstsein assoziiert.
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Das Gehirn eines ungeborenen Babys befindet sich also dauerhaft in dieser niedrigen Frequenz und gestaltet somit sein mächtiges Unterbewusstsein, welches ein Leben lang wirkt.
Was viele nicht wissen: Genau dieses Unterbewusstsein bestimmt häufig die Mehrheit unserer Handlungen, Grundannahmen und innerer Überzeugungen.
"Alle Dinge, die in unserem Leben passieren, sind an das Unbewusste gebunden. Dies liegt daran, dass es vor allem die Matrix unserer Wiederholungen ist, seien diese gesund oder nicht.“
Gabriel Rolón
Somit kann mit einer innigen Beziehung während der Schwangerschaft nachweislich ein bedeutsamer Grundstein für ein glückliches Leben des Kindes gelegt werden.
Denn das in der Schwangerschaft stark mit-geformte Unterbewusstsein prägt das gesamte Leben des Kindes, indem ihm bestimmte Grundannahmen und eine Form des gefühlten Wissens mitgegeben werden.
Das Unbewusste in uns bestimmt unter anderem mit, wie wir uns im Inneren selbst sehen und annehmen, wie wir andere sehen und wie wir die Welt sehen.
Empfinden wir uns selbst als liebenswert und wertvoll, die anderen als “im Grunde gut” und die Welt als sicheren Ort, gestaltet sich unser Lebensweg positiver, glücklicher und dadurch einfacher.
Vorteile und Wirkung der vorgeburtlichen Bindungsförderung
Die Vorteile einer Bindungsanalyse während der Schwangerschaft sind für Mama und Baby ganz vielfältig. Die folgende Auflistung zeigt die Vorteile für die werdende Mama, das Baby und für die Geburt übersichtlich auf.
Vorteile der Bindungsanalyse
Vorteile für die werdende Mama
Dadurch, dass Mama und Baby sich schon während der Schwangerschaft auf so besondere Weise intensiv kennen lernen, kommt die Mutter viel sicherer in ihrer neuen Rolle nach der Geburt an.
Der Umgang mit dem Baby ist gleich nach der Geburt viel intuitiver und die Mama kann die Bedürfnisse ihres Babys viel sicherer erfüllen, da es ihr in seiner Einzigartigekt bereits sehr vertraut ist.
Die Intuition der Frau wird geschult und so bekommt sie ein besseres Gefühl und Vertrauen in sich selbst, ihren weiblichen Körper und ihr Baby. So kann sie der Geburt selbstbestimmt in mentaler Zuversicht und Stärke begegnen.
Die Rate an postpartaler Depression bei schwangeren die durch eine Bindungsnanlyse begleitet wurden liegt weit unter 1%. In den Industriestaaten ist ein 19% -iges Aufkommen der postpartalen Depression nach Geburten Durchschnitt.
Vorteile für das Baby
Die Babys werden emotional und mental auf die Geburt und den Weltenwechsel inkl. Hunger, das Gefühl von Schwerkraft, Temperaturunterschiede, Helligkeit vorbereitet und kommen damit gefestigter an.
Das ungeborene Baby erlebt sich von Anfang an in seiner Persönlichkeit als eigenständiges Wesen angenommen und gesehen und kann dadurch einfacher ein stabiles Selbstgefühl entwickeln.
Der tiefe Kontakt zum Kind schafft einen sicheren inneren Raum und fördert die emotionale und seelische Entwicklung des Babys.
Babys, die mit der Bindungsanalyse begleiten wurden schreien nach der Geburt viel seltener, was u.a. auf die geringere Geburtsbelastung zurückzuführen ist. Sogenannte Schreibabys kommen so gut wie gar nicht vor.
Viele Bindungsanalyse-Babys wenden sich nach der Geburt neugierig der Außenwelt zu, sind meist emotional stabiler, ausgeglichener und schlafen besser.
In den ersten Lebensjahren entwickeln sie sich meist sozial, motorisch und emotional besser als ihre Altersgenossen und haben viel leichter den intuitiven Zugang zu ihren Begabungen und Talenten.
Vorteile für die Geburt
Mama und Baby können dank der guten Bindung die Geburt als Teamarbeit erleben. Dies führt zur mehr Sicherheit und wenige Ängsten, was wiederum zu weniger Schmerzen führt.
Ein positiver Effekt sind somit häufig leichtere, kürzere und natürlichere Geburten.
Die Notwendigkeit für medizinische Interventionen und geburtshilfliche Eingriffe nimmt deutlich ab.
Auch Kaiserschnittentbindungen sind sehr viel seltener, wobei die natürliche vaginale Geburt nach einer Schwangerschaftsbegleitung mittels Bindungsanalyse die Regel ist. Bei den von Raffei begleiteten Frauen schrumpfte die Kaiserschnittrate auf weniger als 6 %, wobei etwa 30% den durchschnittlichen Wert darstellen.
Frühgeburten sind bei Raffai sogar nur in 0,2% aufgetreten (der Durchschnitt liegt in Deutschland bei 9,2%).
Erfahrungen zur Bindungsanalyse: Zwei Frauen berichten
Mutter eines Sohnes, wurde in Ihrer ersten Schwangerschaft mit einer Bindungsanalyse begleitet.
- Lisa B. (36)
Mutter zweier Töchter, entschied sich nach ihrer ersten traumatischen Geburt für eine Begleitung mittels Bindungsanalyse in ihrer zweiten Schwangerschaft.
- Alexandra I. (38)
Was hat euch zur pränatalen Bindungsanalyse gebracht?
Lisa: Ich habe im Wartezimmer meiner Gynäkologin damals in der Frühschwangerschaft einen Flyer entdeckt und war sofort fasziniert von dem Gedanken meinem Baby bereist vor der Geburt so nah sein zu können. Ich muss dazu sagen, dass meine Ärztin einen holistischen Ansatz vertritt und eine antrophosophische Zusatzausbildung hat. Somit hat sie mich bei der Idee sofort bekräftigt.
Alexandra: Mir wurde die Bindungsanalyse direkt von meiner zweiten Hebamme empfohlen. Ich habe ihr im Vorfeld meine traumatischen Erfahrungen mit der ersten Geburt geschildert und offen über meine Ängste vor der zweiten Geburt gesprochen. Damals habe ich noch einen geplanten Kaiserschnitt für die zweite Entbindung erwogen. Meine Hebamme ist sehr einfühlsam auf mich eingegangen und hat meine Ängste immer sehr ernst genommen, sodass ich ihr vertraut habe. Als sie mir dann die Bindungsanalyse empfohlen hat, wollte ich dem zumindest eine Chance geben.
Alexandra, bei dir klingt es so, als ob du zu Beginn doch egtwas skeptisch gewesen bist?
Alexandra: Ja ich muss gestehen, dass ich von Natur aus eher der pragmatisch-analytische Typ bin. Das Konzept der Bindungsnanalyse hat mir damals irgendwie esoterisch angemutet. So ganz habe ich mir nicht vorstellen können mit dem Baby in meinem Bauch tatsächlich einen Dialog zu führen. Also, dass ich es direkt ansprechen soll, war für mich noch denkbar, aber, dass ich auch eine Antwort bekommen sollte, das hat doch meine Vorstellungskraft überstiegen (lacht).
Ich kann mir vorstellen, so wie dir, geht es einigen Frauen, wenn sie von der Methode hören. Wie kann man sich denn den inneren Dialog vorstellen?
Lisa: Der innere Dialog war bei mir eher ein Austausch auf verschiedenen Ebenen, als ein direkter Dialog. Ich habe zu Beginn häufig nur Farben gesehen. Im Verlauf wurden es dann konkretere Bilder, die ich bekommen habe. Mir zeigte sich mein Sohn in etwa der 5 Sitzung. Damals habe ich also erfahren, dass ich einen Jungen bekomme. Die Ärztin konnte mir das Geschlecht erst viel später verraten, da er bei den Ultraschalluntersuchungen immer ganz ungünstig lag.
Ich habe dann also bestätigt bekommen, das ich einen Sohn erwarte. Aber wie gesagt, geahnt habe ich es schon vorher, weil er es mir quasi selbst verraten hat. Die gesamten Babystunden über habe ich vor Allem die Nähe zu ihm genossen. Das war ein so wunderschönes Gefühl ihn mental so klar und präsent zu spüren.
Alexandra: Bei mir hat es sich nicht immer ganz so einfach gestaltet. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich zu Anfang durch meine Skepsis und großen Ängste sehr gehemmt war und mich nur schwer darauf einlassen konnte. Ich habe etwas länger gebraucht, um Botschaften von meiner zweiten Tochter zu empfangen.
Als es dann aber geklappt hatte, waren es häufig wirklich ganz klare Aussagen, die ich, wie in einer Art innerer Stimme, gehört habe. Ich war mir zu dem Zeitpunkt aber ganz sicher, dass sie es war, die da zu mir sprach. Da ich selbst diese Wortwahl so niemals gebraucht hätte, wie sie es damals getan hatte.
In den folgenden Sitzungen wurde es dann immer leichter mit der Kontaktaufnahme. Vielleicht, weil eine Art innere Mauer durchbrochen wurde bei mir. Von da an, wusste ich zumindest: Das geht wirklich!
Was war für euch das beeindruckendste Erlebnis während der Bindungsanalyse?
Alexandra: Für mich war es ganz klar der Moment, an dem ich ihre Stimme glasklar das erste Mal in meinem Kopf hörte. Das war nicht nur sehr überraschend, sondern auch berührend.
Dann gab es noch einen Moment kurz vor dem ET als sie mir Mut zusprach und versprach, das wir das gemeinsam schaffen werden. Ich hatte große Angst, dass ich dieses Mal wieder so lange übertragen würde und wie bei der ersten Geburt schließlich eingeleitet werden müsse. Was damals in meiner ersten Schwangerschaft zu vielen nachfolgenden Eingriffen geführt hatte, sich über mehrere Tage zog und schließlich in einem Notkaiserschnitt endete.
Meine Tochter aber versicherte mir in der besagten Sitzung, sie würde sich früher auf den Weg machen und etwa 3 Tage nach ET den Startschuss geben wollen. Und Marie kam tatsächlich genau 3 Tage nach dem ET zu uns. Das fand ich damals wie heute sehr beeindruckend. Für mich selbst ist das der Beweis gewesen, dass ich mir die Gespräche mit ihr während der Bindungsanalyse nicht eingebildet habe.
Lisa: Auch ich hatte ein sehr einprägsames Erlebnis mit meinem Sohn während der bindungsanalytischen Begleitung. Ich muss dazu sagen, dass mein Sohn bis zur 38 SSW in Beckenendlage saß und sich nicht in die Geburtsposition drehen wollte. Die Ärztin und Hebamme bereiteten mich schon auf eine Geburt aus der Beckenendlage vor, da eine so späte Drehung sehr unwahrscheinlich war. Einen geplanten Kaiserschnitt aufgrund der Kindslage habe ich damals abgelehnt und wollte es zunächst auf dem natürlichem Weg versuchen.
Ich hatte damals beruflich viel zu tun, weil ich selbstständig war und konnte zu Hause nicht so wirklich aus dem Mutterschutz heraus von der Arbeit lassen. Mit meiner Bindungsanalytikerin gemeinsam erkannten wir dann, das mein Sohn sich in dieser Situation vielleicht so gar nicht willkommen fühlte und das Gefühl haben könnte noch nicht kommen zu dürfen weil Ich noch so beschäftigt war mit anderen Dingen.
In dieser Sitzung versprach ich ihm, mich ab heute zurückzunehmen und ihm den nötigen Raum für seine Ankunft zu geben. Ich habe mich ebenfalls dafür entschuldigt, wenn ich ihm das Gefühl gegeben hätte, er sei noch nicht willkommen. Ich habe direkt gespürt, dass er verstanden hatte und meine Entschuldigung angenommen hat.
Nach dieser Babystunde ging ich mit einem sehr positivem Gefühl nach Hause. In der nächsten Ultraschallsitzung hat meine Ärztin zu all unserer Verwunderung festgestellt, dass er sich über Nacht doch noch in die Schädellage gedreht hatte. Ich war überzeugt, dass dies unmittelbar mit der letzten Babystunde zu tun hatte.
Welche weiteren Vorteile habt ihr durch die Bindungsanalyse erlebt?
Alexandra: Ich habe mich durch die Bindungsanalyse doch auf einen zweiten Versuch einer natürlichen Geburt eingelassen und es nie bereut. Meine zweite Tochter kam auf natürlichem Wege zur Welt und die zweite Geburt habe ich positiv und auch heilsam in Erinnerung. Mich selbst habe ich viel sicherer und gestärkt erlebt und der gesamte Prozess erschien mir dadurch einfacher, viel kürzer und deutlich schmerzärmer, als beim ersten Mal.
Meine erste Tochter Hanna war damals ein sehr unausgeglichenes und anstrengendes Baby, welches eigentlich rund um die Uhr Zuwendung gebraucht hat. Marie hingegen erlebte ich als deutlich entspannter und ausgeglichener. Wir waren uns von Anfang an irgendwie vertrauter und sie hat mich nicht ganz so viel gebraucht im ersten Lebensjahr. Vielleicht, weil wir schon so viel mehr Zeit während der Schwangerschaft miteinander verbracht haben.
Lisa: Die Bindungsanalyse war für mich schon ein Vorteil an sich, weil ich auf diese weise regelmäßig ganz intensiv Zeit mit meinem Baby verbracht habe. Oftmals fällt es einem im Alltag nicht so leicht diesen Raum freizumachen und für intensiven Kontakt zum ungeborenem Baby zu nutzen. Darüber hinaus gab es mir als Erstgebärende die nötige Zuversicht als Mama, mein Baby und seine Bedürfnisse zu kennen und diese stillen zu können. Dieses Kompetenzgefühl habe ich in der ersten Zeit nach der Geburt als sehr bestärkend empfunden.
Erstaunlich fand ich zudem, dass mein Sohn nach der Geburt genau die aufgeweckte, dynamische und aktive Persönlichkeit gezeigt hat, die ich schon während der Babystunden von ihm wahrgenommen habe. Das war häufig wie ein ganz bestärkendes Erkennen, im Sinne von “Ach ich habe es damals doch genau richtig gespürt, wer da zu uns kommt”.
Vielen Dank euch beiden für das offene Gespräch und die faszinierenden Einblicke in eure Erfahrungen.
Fazit:
Die Bindungsanalyse ist mit all den Vorteilen die sie für Mama und Baby bietet, im deutschsprachigem Raum noch lange nicht so verbreitet, wie DIE Methode, und all die werdenden Mamas und ungeborenen Kinder, es verdient hätten.
Darum wollte ich ihr mit diesem Beitrag die Bewusstheit dafür schaffen, wie viel Bedeutung in der ganz frühen Begegnung zwischen Mama und Baby liegt.
Auch ich bin Mutter und erinnere mich ganz genau an die Zeit der Schwangerschaft. Da geschieht so viel in einer Frau, was sie vorher niemals erwartet hätte.
Als Frau bist du in dieser Lebensphase oft viel sensibler und lernst ganz tiefe Teile deiner Selbst kennen. Und auch dein Baby macht die erste intime Erfahrung mit dir als Mutter.
Und das passiert gewollt oder ungewollt. Denn das Bewusstsein deines Baby und sein Bedürfnis nach Beziehung entsteht schon früher, als viele wissen.
Das ein Baby sich schon vor der Geburt geliebt, gewollt und geborgen fühlt, kann man als werdende Mama bereits während der Schwangerschaft unterstützen.
Und dafür braucht es nicht immer einer Bindungsanalyse, sondern nur ein paar Minuten am Tag für eine achtsame Kontaktaufnahme zu deinem Baby, während der Schwangerschaft.
Viele Schwangere kennen die Bedeutung von Bonding NACH der Geburt und wissen wie wichtig diese ersten Interaktionen zwischen Mutter und Baby für die Beziehungsqualität und das spätere Leben des Kindes sind.
Ich möchte werdende Mütter mit meiner Arbeit dafür sensibilisieren, was unter Fachleuten längst bekannt ist. Nämlich dass das Baby schon VORGEBURTLICH ein bewusstes kleines Wesen ist, welches mit seiner Umwelt in Kontakt kommen will.
Das schönste Geschenk, dass eine Mama ihrem Baby während der Schwangerschaft machen kann, ist schon jetzt mit ihm in Beziehung zu gehen und sich ihm achtsam und bewusst zuzuwenden.
Mittlerweile habe ich schon viele Schwangere auf ihrer wundervollen Reise zu einer achtsamen und bindungsorientierten Mutterschaft hin begleitet.
Wenn du möchtest begleite ich auch dich gerne ein Stück durch diesen intuitiven Prozess und lade dich ein mein kostenloses Angebot zum “vorgeburtlichem Bonding” zu nutzen.
Sichere dir hierfür jetzt ganz einfach deine persönlichen Zugangsdaten für meinen Online-Workshop “Achtsame Bindung von Anfang an”.